Twitter geht an die Börse: 218 Mio. monatlich aktive Nutzer, aber mit roten Zahlen

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Es ist soweit: Nachdem Facebook letztes Jahr an der Börse gestartet ist, wagt sich jetzt auch Twitter auf das Parkett. Es gibt aber einen großen Unterschied: Facebook schrieb bereits vor dem Börsengang satte Gewinne und hatte damals 845 Millionen monatlich aktive Nutzer. Twitter hingegen hat im ersten Halbjahr 2013 69,25 Millionen Dollar Verlust gemacht und kann gerade einmal 218 Millionen monatlich aktive Nutzer vorweisen.

Natürlich wird Twitter daher auch deutlich geringere Erlöse mit dem Börsengang erzielen, als Facebook. Facebook nahm durch den Börsengang ca. 16 Milliarde Dollar ein. Bei Twitter geht man von 1 – 1,5 Milliarde Dollar aus.

Im folgenden schaue ich mir einige Zahlen aus dem Börsenprospekt von Twitter einmal genauer an.

218 Millionen monatlich aktive Nutzer – 100 Millionen täglich aktiv

Bei den monatlich aktiven Nutzern legt Twitter ein relativ kontinuierliches Wachstum an den Tag. Seit dem 1. Quartal 2011 kommen durchschnittlich 16,4 Millionen monatlich aktive Nutzer pro Quartal hinzu. Die Abweichung von diesem Durchschnitt ist meist nicht sehr groß – die größte Abweichung gab es im ersten Quartal 2012 als Twitter um 21 Millionen monatlich aktive Nutzer wuchs.

Damit legt Twitter allerdings – auch das sei hier erwähnt – deutlich weniger stark zu, als Instagram. Instagram gewinnt im Moment durchschnittlich 8,33 Millionen monatlich aktive Nutzer pro Monat hinzu. Twitter hingegen in diesem Jahr nur 5,5 Millionen pro Monat.

Neben den monatlich aktiven Nutzeren hat Twitter auch die Zahl der täglich aktiven Nutzer genannt: 100 Millionen nutzen den Kurznachrichtendienst jeden Tag.

 

Timeline Views: Für Twitter ein wichtiger Wert!

Eine wirklich interessante Zahl, die Twitter veröffentlicht ist auch die Zahl der Timeline Views. Wie definiert Twitter diese Zahl?

We define timeline views as the total number of timelines requested when registered users visit Twitter, refresh a timeline or view search results while logged in on our website, mobile website or desktop or mobile applications (excluding our TweetDeck and Mac clients, as we do not fully track this data).

Die Timeline Views werden also gezählt, wenn ein registrierter, eingeloggter User seine Timeline über eine der Twitter-Apps oder die Webseite aufruft – oder eine Suche durchführt. Interessant dabei auch: Tweetdeck und Mac-App User werden nicht komplett erfasst in dieser Zahl.

Twitter sieht diese Zahl als eine Messgröße für die Aktivität der Nutzer – vor allem, wenn man die Zahl der Timeline Views pro monatlich aktivem Nutzer auswertet. Eine weitere Kombination, die Twitter aus diese Zahl errechnet ist der Werbeumsatz pro 1000 Timeline-Views. Das ist logisch, weil Twitter Anzeigen nur in den eigenen Apps – und auf der Webseite ausspielt. Hier erklärt sich auch, warum Tweetdeck außen vor ist: Im Moment gibt es in diesem Twitter-Client keine ausgespielten Anzeigen.

Was sich klar zeigt: Twitter hat zwar mittlerweile 78% der aktiven Nutzer außerhalb der USA sitzen. Trotzdem machen die US-Nutzer verhältnismäßig einen deutlich höheren Umsatz pro 1000 Timeline Views. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich – schließlich wird in den USA deutlich mehr Werbung auf Twitter gebucht, als in anderen Ländern.

Was aber aus Sicht von Twitter durchaus wichtig sein dürft: Sowohl die Aktivität (Timeline View pro monatlich aktivem Nutzer) als auch die Umsätze pro 1.000 Timeline Views wachsen auch außerhalb der USA weiter. Und das sogar deutlich stärker, als bei den US-Nutzern.

Der Umsatz pro 1.000 Timeline Views wuchs in den USA seit Anfang 2012 um durchschnittlich 5,8% pro Quartal – weltweit hingegen um 23,35%. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Timeline Views pro monatlich aktivem Nutzer: Um 4,14% erhöhte sich die Aktivität durchschnittlich in den USA, um 7,2% außerhalb der USA.

Twitter schreibt weiterhin Verluste und diese wachsen sogar

Für potentielle Käufer der Aktie dürft aber zwei andere Werte auch nicht ohne Bedeutung sein: Umsatz und Gewinn. Und da zeigt sich – zumindest auf den ersten Blick – nicht wirklich ein rosiges Bild.

Insgesamt machte Twitter im ersten Quartal 2013 einen Verlust von 69,251 Millionen Dollar. Das ist ein Anstieg des Verlustes von 41% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Und das obwohl der Umsatz insgesamt um 107% auf 2,53 Milliarden 253 Millionen Dollar anstieg. Prozentual am stärksten stiegt die Kosten für Forschung und Entwicklung (+141,31%) und für Vertrieb & Marketing (+127,82%). Das ist ja immerhin ein gutes Zeichen: Denn diese beiden Bereiche werden wohl auch dafür sorgen, dass mehr Nutzer kommen und mehr Unternehmen Geld auf Twitter ausgeben.

Weitere Entwicklung von Twitter ungewiss

Für mich stellt sich die Frage, wann Twitter wohl das endlich mal stabile Gewinne erwirtschaften wird. Ist Twitter nämlich erst einmal an der Börse, werden die Anleger auch ordentliche Zahlen erwarten. Immerhin: Das Umsatzwachstum zeugt schon einmal von dem wirtschaftlichen Potential des Kurznachrichtendienstes.

Was ich mich im Bezug auch Umsatz aber sowieso schon lange frage: Warum zwingt Twitter die Betreiber anderer Twitter-Clients nicht einfach, auch Werbung von Twitter auszuspielen. Davon könnte der Client-Betreiber einen gewissen Prozentsatz als Provision bekommen und alle sind glücklich. Aber diese Frage werde ich wohl auf die Schnelle nicht beantwortet bekommen…

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